Sonntag, 12. September 2010

Das erste Wochenende

Jetzt haben wir schon den dritten Tag in Folge frei, morgen folgt noch einer, weil wir dann zur Polizei muessen um uns zu registrieren. Wir schlafen also taeglich lange aus und sitzen erstmal Zuhause rum ohne ein bestimmtes Ziel. Wir bereiten uns ein wenig auf den Untericht vor, aber das ist kaum der Rede Wert. So ganz ist unser Unterrichtsplan noch nicht fertig, doch zum Glueck geht es den anderen Freiwilligen nicht besser. Uebelnehmen tut uns das keiner.
Doch Vorgestern, Gestern und auch heute wurden und werden wir immer gegen 17 Uhr von Yash abgeholt. Er ist der Sohn unserer Hindilehrerin und wir haben uns schon gut mit ihm angefreundet. Er zeigt uns die Stadt, den er kennt die Plaetze in der Umgebung: Darunter haupsaechlich Cafes, Bars, Pubs und Malls, eben dass, was fuer die Einheimischen hier interessant ist. Dabei haben wir schon sehr schoene Ecken gesehen und auch schon Kontakte geknuepft. Unterm Strich haben wir schon viel erlebt am ersten Wochende.
Skuriler Weise fahen die Leute aus Stadt und Region total auf s Shisharauchen ab. Die Dinger bekommt man hier ueberall, sogar in der Sportsbar. Vielleicht liegt das an dem Einfluss der Mogulen.

Langsam hab ich auch verstanden, warum dieser Dienst keine Weltwaerts-Stelle ist. Die Leute hier sind Reich! Extrembeispiel: Ein Freund von Yash, dessen Bruder noch auf der Schule ist, hat uns schon sein Zuhause gezeigt. In der Wohnung haengen 50 Bilder eines Kuenstlers, die alle im Schnitt 7000-8000 Euro kosten! Der Vater ist heute noch einer der Einflussreichsten Funktionaere der Stadt, da er einer alten Herscherdynastie enstammt. Sein Geld verdient er allerdings groesstenteils mit der Bewirtschaftung mehrerer Hotels in Dubai. Das Mobilliar der Wohnung bestand aus purem Silber und alte Chinesische Vasen machten mir Angst, mit einer falschen Bewegung in den finanziellen Ruin zu stuerzen.
Natuerlich haben auch alle hier Bedienstete. Selbst bei uns schlaeft ein Paerchen auf den Tischen des Aufenthaltsraumes. Die beiden sind recht alt und Sprechen auschliesslich Telugu. Der Mann, dessen Namen ich bis jetzt nicht weiss da er uns als Hauswaechter vorgestellt wurde, wird von Luis und mir nur liebevoll "Midget" genannt., denn er geht mir gerade bis zur Brust. Aber er ist sehr freundlich.

Zum schluss moechte ich alle leute warnen, die vorhaben mich besuchen zu kommen! Erstens ist hier eine unaustehliche Hitze. Der Wetterbericht sagt zwar nur 30 Grad, aber in Wirklichkeit siehts anders aus. Hier schwitzt man beim ersten Schritt nach Draussen und wir haben keinen AC! Und dabei beginnt langsam der Winter!!
Zweitens, was ich komischer Weise noch nicht so deutlich erwaehnt habe: Hier gibt es nicht nur Motten, Gottesanbeter, Mosquitos und Aehnliches sondern auch Kakerlaken en masse! Die Viecher sind Ueberall und gucken einem mal aus dem Duschabfluss, mal aus der Kuechenspuele, mal vom Boden an. Hier vergeht kein Tag an dem keins dieser 5 cm Langen Viecher meinen Weg kreuzt. Ich bin nicht zimperlich, aber das stresst selbst mich! Fuer dieses probem wird aber naechste Woche ein Loesung gesucht.
Ich muss los, denn wir essen Zeitig!

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