Mittwoch, 9. Februar 2011

Was bisher geschah...

Puh! Lang lang ist's her das hier das letzte mal ein Post erstellt worden ist! Ja ich weiß, zu lange. Erst war es pure Faulheit, dann haben sich die Ereignisse gerade zu überschlagen. Nach Weinachten ging's los. Dieses feierten übrigens ca. 15 Deutsche bei uns in der Bude plus ein paar indische Freunde. Es gab Spaghetti und sogar Geschenke.
Wir wussten, das wir zwischen Weinachten und Silvester aus unsere Bude raus mussten, weil zwei Norweger vorübergehend dort einziehen würden. Das es aber gleich am 26.12 ist, wussten wir nicht, also haben wir Hals über Kopf unseren bereits geplanten Goaurlaub gebucht und bekommen! Ich wusste nicht, wie lange ich nicht zuhause sein sollte. Nicht nur Luis und ich waren dort, ich hab keine Ahnung wie viele Deutsche allein da waren, jedenfalls hab ich nicht mal die hälfte dieser dort getroffen.
Zuerst ging es in ein kleine Hütte ungefähr 3 km von der Hauptstadt Panaji entfernt. Die erste Hälfte des Urlaubs war hauptsächlich zum Feiern gedacht, so verbrachten wir die Silvesternacht in Anjuna Beach, an dem Strand der seine Berühmtheit den ersten Hippieankömmlingen verdankt. Für alle die es nicht wissen, da war ich bereits vor zwei Jahren, dieses mal war natürlich die Hölle los! Diese etwas sehr eigene Kultur die sich in diesem winzigen Bundesstaat entwickelt hat, reizt heute noch Leute aus aller Welt: Neo-Hippies, relativ viele Deutsche, Amis, Engländer, viele traumatisierte israelische Exsoldaten und mehr Russen als Sand am Meer. Ja, man stößt seltsamer weise nicht auf Schriftzüge auf Englisch oder Konkani, der ansässigen Sprache, dem Hindi sehr ähnlich sonder auch auf viel kyrillisches Zeug. Man munkelt, es gäbe sogar eine russische Mafia dort.
Anjuna liegt im Norden Goas, der für seine wilden Parties weltweit bekannt ist. Das war ein Grund für mich am 2.1. sofort in den Süden Goas. Ich bin mir sicher, noch nie so eine eine entspannte, unbesorgte und schöne Zeit gehabt zu haben. Meine guten Freunde aus Karnataka Stephanie und Henriette (auch aus Berlin!) waren in Patnem, also entschied sich ein kleiner Teil unserer riesen Gruppe dort hin zu gehen. Für alle die den zweiten Teil von "Bourne Idendität" gesehen haben: Die erste Szene des Films wurde dort gedreht!
Nach dem Erwerb einer 1A Hängematte befreite ich mich von den zwängen eines Zimmers und schlief ab sofort nur noch unter freiem Himmel, in einem Palmenhain. Keine 15 meter vom Strand entfernt. An dieser Stelle möchte ich davor warnen. In der zweiten Nacht wurde ich mitten in der Nacht geweckt weil  alles wackelte. Dann sah ich das eine Kuh vom Bauern nebenan gerade auf meiner Bauchhöhe sich ihren Kopf an meiner Matte rieb. Ich war geschockt, doch die Kuh zum Glück mehr als ich, respektvoll suchte sie das Weite. Zwei Nächte später weckte mich ein Schmerz. Ein Palmen Ast oder Blatt oder wie auch immer viel auf mich, mit der harten Seite auf mein Gesicht. Nichts desto Trotz ist es unglaublich schön so dort zu schlafen.
Die folgenden Tage hatten einen Hauch von Paradies. Friede, Freude, Eierkuchen wie man hier nicht zu sagen pflegt. Nach dem Aufstehen gab's ein Bananenporrige, einen Kaffee und ein Mangolassi mit Blick auf die Delfine im Wasser. Die Sonne war super heiß doch auf wundersame Weise bekam ich nur einen netten Teint und keinen Sonnenbrand. Zwei mal mieteten wir uns Kanus und fuhren auf das Meer raus. Der Nachbarstrand Palolem war begrenzt von einer Halbinsel Namens "Monkey Island". Natürlich mussten wir sie umfahren! Hinter der Insel gab winzige Strände die kaum auf dem Landweg zu erreichen waren und dort angekommen spielten wir mit den Einheimischen Fussball oder genossen die abgeschiedene Ruhe irgendwo am Arabischen Meer. Beim zweiten mal nahm ich ein Doppel mit Phillip, ebenfalls ein "Hyderabadi". Bewaffnet mit einem Gerstensaft paddelten wir gegen 12 Uhr Mittags zur Spitze der Insel, lichteten unseren Anker, nahmen ein Bad und Genossen das noch kühle Getränk. Wir wollten eigentlich nur eine Pause einlegen, als plötzlich wenige meter neben uns 5-6 Delfine inklusive einem Baby auftauchten. Wir nahmen die Verfolgung auf und hatten ein paar sehr gute Blicke auf diese anmutigen Tiere. Ein Tag, den ich nicht vergessen werde.


Nora, Anneke und ich in der Nachbarbucht.


Gut zu erkennen die Landzunge zwischen Patnem und Palolem, links daneben Monkey Island.

Auf dem Weg nach Hause haben wir noch einen Abstecher nach Bidar, Karnataka gemacht. Dort wohnen Stephie und Henriette. Bemerkenswert ist, das die Stadt einen geschichtlichen und kulturellen Hintergrund hat, der dem Hyderabads sehr ähnlich ist. Auch die Stadt ist starkt durch die Nizams beeinflusst. Auf jeden fall eine Reise wert, da touristisch nicht erschlossen obwohl die Stadt viele Schätze zu bieten hat! Wir liessen uns Zeit, wir hatten noch Ferien und Spass am Reisen.

Dann kamen wir nach Hause und standen unerwartet vor verschlossenen Räumen. Bis zum Ende der Ferien verbrachte ich also meine Zeit bei neu gewonnen Freunden, wo auch immer. Letztendlich war ich eine Woche mit Backpack in meiner "Heimatstadt" unterwegs. Keineswegs eine schlechte Erfahrung, nur gab es Momente, an denen ich um 11 Uhr Abends nicht wusste, wo ich die Nacht verbringe.
Und auch als die Schule wieder los ging waren noch zwei Wochen zu überbrücken. Glücklicher weise kamen wir bei unser Physiklehrerin unter. Es war schön mal wieder in einer Indischen Familie wohnen zu können zu mal wir auch ohne Frage nach Ausgleich mit offenen Armen empfangen wurden und bestens bewirtet wurden. Paradoxer weise kam ich dieser Tamilenfamilie sogar einmal in die Versuchung Hindi- und Telegunachhilfe zu geben. 
Nun geht die Arbeit seit drei Wochen weiter und seit einer bin ich wieder zu Hause. In anderthalb Wochen gibt es hier ein Klassenspiel von Klasse acht, dem zurzeit meine gesamte Aufmerksamkeit gehört. Zwei Tage danach gehts dann schon ab nach "the ran of kutch" in den Gujarat mit Klasse 5. Nächster Post danach!

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